Hoch her ging es Ende Januar 2022 rund um die KfW-Förderung. Eine Pressemeldung aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz versetzte viele Hausbauer und Immobilienunternehmen in große Aufregung. Demnach sollte die Förderung für energieeffiziente Gebäude der KfW wegen der großen Antragsflut und hoher Kosten, die die bereitgestellten Mittel in Höhe von 5 Milliarden Euro deutlich überstiegen haben, vorzeitig gestoppt werden. Statt bis zum 31. Januar konnten nur bis zum 24. Januar Anträge eingereicht werden.
Dann die weitreichende Kehrtwende der Bundesregierung nach einer Woche voller Bangen und Diskussionen: Alle 24.000 Anträge, die bis zum Stopp am 24. Januar 2022 bei der KfW eingegangen sind, sollen geprüft und die förderfähigen nach den bisherigen Kriterien genehmigt werden. Das erklärte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck nach einer entsprechenden Übereinkunft mit den Ministerien für Finanzen und Bau.
Wichtig zu wissen: Neubauten sollen fortan nur noch mit KfW-Fördergeld unterstützt werden, wenn sie mindestens den Effizienzstandard KfW 40 erfüllen. Bei Sanierungen gibt es auch dann noch Geld, wenn sie den schwächeren Standard KfW 55 schaffen.
Was bedeutet das konkret für Bauherren? Dienjenigen, die ihre Anträge bis zum plötzlichen Stopp am 24. Januar eingereicht hatten, werden noch berücksichtigt. Wer sich hingegen vorgenommen hatte, für einen KfW-55-Neubau noch bis zum ursprünglichen Stichtag 31. Januar einen Förderantrag zu stellen, geht leer aus. Es gibt also keine 18.000 Euro Tilgungszuschuss von der KfW mehr für KfW-55-Häuser. Solche Anträge müssen nun auf KfW-40-Standard umgeschrieben werden. Allerdings kündigte Minister Habeck auch an, dass die Fördersumme für solche Anträge reduziert werde. Noch ist offen, wie stark.
Was man schon weiß: Die Fördersumme für KfW-40-Neubauten wird laut Habeck bis Ende 2022 auf eine Milliarde Euro begrenzt. Das heißt, wenn die Milliarde vergeben ist, gibt es bis auf Weiteres keine KfW-Förderung für Neubauten dieses Standards mehr.
Wie geht es weiter? Für 2023 sind völlig neue Förderprogramme für energieeffizientes Bauen und Sanieren vorgesehen. Diese werden dann eng am konkreten CO2-Ausstoß ausgerichtet.